Dienstag, 13. März 2007
Die Auktion des Grafen von Alvensleben (II)
Die Auktion begann pünktlich um 19:00 Uhr.
Die Teilnehmer trafen nach und nach ein.

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Montag, 12. Februar 2007
Das Medallion von Nophru-Ka (Teil 2)
3. Tag – Die letzten Albträume (Abends)

Ailing Soons Albtraum beginnt in einem buddhistischen Tempel in China. Ailing ist ein kleines Mädchen, vielleicht 7 Jahre oder jünger. Sie hat das Gefühl mit dem Betreten des Tempels etwas Verbotenes zu tun. Ailing kniet vor der riesig wirkenden goldenen Buddha-Statue, als plötzlich die große Flügeltür zuknallt, der schwere Holzbalken sich wie von selbst in die Absperrung hebt und auch die Fensterladen zuschlagen und sich verriegeln. Flammen stoben aus Fackeln und Lampen, Papierlampions gehen in Flammen auf. Plötzlich kniet sich ein Mann neben ihr ebenfalls nieder und blickt Ailing von der Seite an – Ihr Vater.

Er spricht: „Ailing, ich habe nicht viel Zeit darum höre gut zu. Du bist in großer Gefahr. Du und Deine Freunde habt ein sehr gefährliches Artefakt aktiviert, das Amulett des Nophru-Ka. Er war ein Hohepriester einer unaussprechlichen Gottheit, entsprungen fern unserer Welt. Das Wesen nutzt das Amulett als Fokus, um in diese Welt zu gelangen und Ihr habt das Portal geöffnet. Das Amulett ist unzerstörbar, aber das Schicksal hat Euch in die Nähe eines heiligen Ortes gebracht. Geht auf die Insel und sucht die heilige Höhle. Dort findet Ihr das Orakel von Hschaggyn. Seid wachsam und bleibt unentdeckt, die Wächter des Orakels werden Euch als Bedrohung ansehen und Euch von Eurem Ziel abhalten. Geht und rettet Euch!“

Mrs. Saunders Albtraum nimmt einen anderen Verlauf: Sie steht am Rande einer Ausgrabung in Ägypten. Die Umrisse von Pyramiden kann sie mit bloßem Blick erkennen. Unter ihr sind einigen Arbeiter damit beschäftigt mit Spitzhacken zu graben. Als plötzlich einer der Arbeiter auf etwas Hartes stößt und einen erschrockenen Laut von sich gibt.
Er winkt ihr und wenig später legen die Arbeiter mit den Händen einen Sarkophag frei. Mit einer Brechstange öffnen sie den Sarg. In ihm liegt der unversehrte Körper eines Mannes, kahlköpfig, bronzene Haut und ein ebenmäßiges Gesicht. Die Augen öffnen sich mit einem Ruck und aus dem Leib platzen Tentakeln,die Lucy umschlingen und langsam an den Fremden heranziehen:

„Hör mir zu, das Chaos, dessen Wort Wahrheit ist, spricht: Ich bin der Gebieter über Deine Seele, der Peiniger Deines Leibes. Ich lebe in Deiner Wahrheit, ich bin ein Teil davon. Ich bin der Dunkle. Ich bestimme über Dich, nur durch mein Wort.

Deine Seele gehört mir. Deine Stimme wird sprechen, sie wird Dir nicht versagen. Du wirst die Sätze der Macht formulieren, erfüllt mit den Kräften des Alls.

Du wirst mir dienen oder DU wirst in ewiger Pein dahin siechen.“…


Als Ailing aufwacht, wendet sie sich zur Tür / blickt zur Tür, als sie bemerkt, dass sich die Klinge langsam nach unten bewegt. Mary tritt ein, die Auge starr nach vorne gerichtet und wandert langsam zum Fenster. Dann erwacht Mary und ein „Hundeknurren“ ist draussen auf den Gang zu hören…

Mr. liegt schlummernd in einem der Sessel, unten im Salon, bis er von einem schnüffeln und etwas feuchtem auf dem Gesicht geweckt wird. Plötzlich heult etwas auf und stößt Mr. Tuft mit gewaltiger Kraft zurück in den Sessel und gegen die Wand. Ein Blitz durchbricht die Dunkelheit und für einen Moment kann sie die Silhouette eines gewaltigen Höllenhundes erkennen, der über ihn thronend zähnefletschend auf sie herabblickt.

Eine Sekunde vergeht wie eine Unendlichkeit. Jonathan kommt ein Gedicht Dante´s in den Sinn:

Ein Untier, wild und seltsam, Zerberus,
Bellt, wie ein böser Hund, aus dreien Kehlen
Jedweden an, der dort hinunter muss.
Schwarz, feucht der Bart, die Augen rote Höhlen
Mit weitem Bauch, die Hände scharf beklaut,
Vierteilt, zerkratzt und schindet er die Seelen. [...]
Der große Höllenwurm, der uns ersehen,
Riss auf die Rachen, zeigt uns ihr Gebiss
Und ließ kein Glied am Leibe stillstehen.

Wahrlich ein einköpfiger Zerberus, so wie Dante und zuvor Homer den Höllenhund beschrieben, knurrt Dich wie aus 1.000 Kehlen an, dann saust sein geöffnetes Maul herab…

Den Schrecken überwunden, beschliesst die Gruppe, Ailing zuvorderst, noch in dieser Nacht aufzubrechen und zur Insel zugelangen.

Am Hafen treffen sie den etwas unterbelichteten jungen Fischer, der sich dazu überreden lässt, die Gruppe für 2 Pfund zur Insel zu fahren.


Der Fischer lenkt das Boot umsichtig um die Insel herum, die im Dunkeln liegende Seite als Landepunkt anvisierend. Mrs. D'Aques ist dem Fischer ggü. sehr skeptisch und überlistet den Fischer, der sich als Detektiv John Wiggins zu erkennen gibt. Mr. Tuft hat derweil ein größeres Bündel entdeckt, dass unter einem Fischernetz einigermaßen verborgen wurde. Aus dem Bündel lugt die Ecke einer Seekarte dieser Umgebung, mit dem Stempel der Bibliothek von Poole hervor. Außerdem drücken sich die Umrisse eines Gewehres aus dem Inneren nach Außen.

So wird aus dem Fischer also John Wiggins der Detektiv, der im Auftrag einer Privatperson Nachforschungen betreibt, um die Gerüchte um diese Insel aufzudecken. Nachdem die Tochter des Auftragsgebers in die Fänge einer Sekte geraten ist, die diese Insel als Hauptquartier nutzt. Er war bereits dreimal auf dieser Insel und kann von merkwürdigen Zeremonien berichten, die heidnischen Ursprungs sind.

Das Boot erreicht eine kleine Sandbucht. Der Weg führt durch einen dichten Wald, nur wenig Mondlicht dringt durch die Baumwipfel. Der Pfad ist matschig und erneut hat Regen eingesetzt.

Im Zentrum ist ein kleines Dorf mit rund einem Dutzend Häusern, aus dem z.T. noch Licht und Geräusche dringen. In der Mitte steht ein Brunnen.
Unterhalb eines kleinen Wachturms führt der Weg weiter. Notgedrungen müssen die Spieler am Turm vorbeischleichen...

Nachdem sie außer Sichtweise des Dorfes sind, wird der Weg steiniger und der Wald lichtet sich etwas. Sie brechen durch das Dickicht und erkennen einen Höhleneingang in einem großen Felsen, dass von mehreren Fackeln flankiert wird. Oberhalb des Höhlen-eingangs zeichnet sich ein merkwürdiges Relief ab:



Die Spieler betreten die Höhle. Ein enger Gang, der nur spärlich von Fackel erleuchtet ist, führt tief in den Fels hinein. Er riecht modrig, aber auch irgendwie süßlich. Nach fast einer Meile wird der Gang größer und man kann am Ende des Ganges den Durchgang zu einer großen Kaverne erkennen.

Die Höhle misst gut 30 Meter im Durchmesser. Fackeln an den Wänden erleuchten den Raum. In der Mitte wurde ein Pentagramm in den Steinboden gemeißelt. Die Vertiefungen ähneln Rinnen, die bräunlich verkrustet sind.

Die Stirnseite des Raumes wird von einem steinernen Podest geziert, auf dem eine Art Statue steht.



Dahinter taucht der mysteriöse Jeffries auf.


Jeffries legt den Kopf in den Nacken und lacht düster, mit einer dunklen und unheimlichen Stimme:
„Ihr habt es gewagt, bis hierhin vorzudringen, meine Wache konnte euch also nicht aufzuspüren. Doch nun seid am Ende eurer Reise angekommen. Wollt ihr Euren Fehler gut machen, nachdem ihr mich aus meinem Gefängnis befreit habt, in das mich einst Nophru Ka verbannte? Meine Diener haben viel Aufwand betrieben, das Amulett bis hier her zu bringen. Der letzte Ort auf diesem kleinen Planeten, diesem Staubkorn im All, in der das celeanischen Wissen verborgen werden konnte.

Plötzlich geht ein Ruck durch die Körper der Gruppe...

Nophru-Ka hat mit den Träumen, die Seelen seiner Getreuen in die Körper der Spieler gepflanzt, die von nun an als

Upuaut, Leibgardist
Nefertari, Mätresse von Nophru Ka
Nephthysi, Zeremonienmeisterin
und Amauneti, Beschwörerin

in die Szene eingreifen:

Nefertari: “Du irrst Dich, Hschaggyn, dreckiger Überrest celeanischen Abschaums. Wir sind SEINE Diener. Glaubst Du ER würde nicht Deinen Plan durchschauen? Er hat uns gerufen, damit wir ihm ein Portal öffnen und er persönlich Deine verbannte Seele ein für alle Mal ins Chaos stürzen kann.“

Upuaut: “Glaube nicht, dass Widerstand etwas bewirken könnte. Wir wissen, dass Du noch schwach und fern Deiner eigentlicher Kraft bist. Dein Diener, wird Dir auch nicht mehr helfen.“
Mit der rechten Hand deutest Du auf das Kind, kleine blitzartige Entladungen umspielen Deine Finger.
“Der Meister hat mir Macht verliehen, ich werde Dich in Schach halten“.

Nephthysi hebt die Hände und deutet dann auf das Pentagramm. “Es wird Zeit Schwestern, Öffnen wir unserem Herrn das Portal. Ebnen wir Ihm einen Weg auf diese Welt. Lasst uns ein Dreieck im Pentagramm bilden, Upuaut wird wachen. Dies wird das Vermächtnis des Nophru-Ka sein, der derart Rache nimmt an Hschaggyn und seinen Kindern. Die Kinder, die sich an diesem Ort verstecken und den Wissensspeicher der Celeaner bewachen. Nun aber wird das Wissen an die Bruderschaft des Tieres gehen und die Welt ins Chaos stürzen!“


Amauneti: "Nyarlathotep, die rächende Seele des Einen im Herzen des Universums, Bote und Gestalter der Welten, wird zurückkehren in jener Gestalt, die schon die großen Wissenssammler aus Celeano vertrieb und die geführt wird als neunhundertneunundneunzigste Inkarnation, die derart auch gerufen werden kann. Wir werden Ihn rufen, und er, der auch der schwarze Pharao geheißen wird, wird in Gestalt Nophru Ka´s herniederfahren. Wehe aber denen, die sich dem Tiere entgegenstellen, denn sie werden vernichtet werden.“

Plötzlich taucht der Höllenhund auf, ein letzter verzweifelter Versuch Hschaggyns.


Upuaut deutet mit der rechten Hand auf den Eingang, dort wo das knurren zu vernehmen ist und ruft zornentbrannt:
„Dolu de maka te Azatehm! Geh!“

Der Höllenhund wird gegrillt.

Hschaggyn alias Jeffries, erkennt seine Niederlage und so kann die Gruppe fortfahren:

"Wir strecken unsere Hände aus,
um dir zu helfen.
Iäh, Iäh, male de tröcu de Nophruka
dir bieten wir unsere Seelen als Nahrung,
auf das du dich erfreust an ewigem Jagen,
Iäh, Iäh, male de demun do Nophruka
Durch das Portal, dass geöffnet wird,
sollst du dir den Weg in unsere Welt bahnen.
Iäh, Iäh, male de bonem te Nophruka
Wir strecken unsere Hände aus,
um dir zu helfen,
Iäh, Iäh, vedete do Dom a Nophruka"


In der Mitte des Pentagramms entsteht ein Leuchten, das einem Strudel gleich säulenartig in die Höhe schraubt. Innerhalb der Blau- und Lila- leuchtenden Säule formt sich ein menschlicher Leib.
Aus dem Nichts ergießt ein Schwall aus Blut an den Wänden. Ein gewaltiger Blitz entlädt sich zum Finale und Nophru-Ka kehrt zurück...



... doch nur solange bis sich der erste Widerstand regte und Aling den Kampf mit dem Bösen aufnahm...

The End

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Montag, 11. Dezember 2006
Das Medallion von Nophru-Ka (Teil 1)
Zu Gast bei Donald Owen, einem Reeder, der in Poole Schiffe fertigt.

Mr. Owen besitzt ein beschauliches Anwesen, im 20 Meilen von Poole entfernten Port Sinours.

Das Anwesen wurde auf einer Klippe errichtet, mit Blick auf die Küste und der kleinen Insel Tyrdals Island.

Coastgarden Manor


~ Die Gäste ~

Emilie D'Aques:
Eine Künstlerin, die einen sehr individuellen Mal- und Zeichenstil pflegt. Sie ist Kunstlehrerin für die Nichte von Mr. Owen, Mary Rodham.

Ailing Soon:
Der Zufall wollte es, dass Ailing in der Zeitung ein Bild von Mr. Owen entdeckte, dass einen Hinweis darauf gibt, dass es eine Verbindung zu ihrem verstorbenen Vater gibt.

Jonathan Tuft
Bibliothekar in Poole, der den leicht ekzentrischen Mr. Owen von Zeit zu Zeit mit einigen wertvollen Büchern versorgt.

Lucy Saunders
Eine talentierte Ägyptologin, die auf Einladung von Mr. Owen die Inschrift eines ägyptischen Medaillions übersetzen soll.


~ Weitere Personen im Coastgarden Manor ~

Mary Rodham:
Die 10-jährige Nichte von Mr. Owen.

Givens:
Der Chauffeur.

Milford:
Der Butler.

Pete O'Neill:
Der irische Koch.


Donald Owen erweist sich als freundlicher und sehr unkomplizierter Gastgeber. Bei einem guten Glas Portwein oder Whisky und einer Zigarre, beginnt der Abend zunächst sehr gemütlich.

Als der Butler verkündigt, dass es nun an der Zeit für das Dinner ist, plaudert Donald mit Lucy Saunders über ein Amulett. Beim Dessert bittet er seine Nichte um einen Gefallen.

„Mary, wärst Du so lieb und holst das Amulett aus der Glasvitrine in meinem Arbeitszimmer?“ Donald Owen reicht dem Mädchen einen kleinen Schlüssel.

Nach 5 Minuten kehrt Mary mit einer offenen und mit Samt ausgeschlagene Schatulle zurück. Sie stellt die Schatulle auf den Tisch.

„Ein Araber hat mir dieses Kleinod am Hafen von Poole verkauft. Ein glücklicher Zufall, denn ich kannte diesen Mann gar nicht. Ein imposantes Stück ägyptischer Handwerkskunst will ich meinen. Aus puren Gold, leider vermag ich nicht zu bestimmen, welcher Dynastie es entstammt. Aber die Machart zeugt von einem gewissen Alter.“

Dann bittet er Lucy um die Übersetzung des kompletten Medaillions:




Plötzlich verändert sich die Situation:
Eine Windböe schlägt durch die geschlossenen Fenster, das Glas splittert und der Regen ergießt sich in den Raum. Das elektrische Licht flackert wie wild. Die Glühbirnen der Lampen zerspringen. Elmsfeuer, konzentrierte elektrische Ladungen, bilden sich über den Lampen in den Ecken des Raumes. Es kommt den Anwesenden vor, als wenn die Zeit stehen bleibt (Matrix-Effekt).
Plötzlich schlagen Blitze in das Amulett und aus dem Artefakt kriecht ein wabernder schwarzer Nebel, der sich zunächst über dem Artefakt konzentriert und dann explosionsartig den Raum erfüllt. Dann werden die Anwesenden ohnmächtig.

Nachdem die Gäste und Mr. Owen wieder auf den Beinen sind, werden die Gründe für diese Katastrophe gesucht. So Recht will sich aber keine stichhaltige Erklärung finden.

Ein Blick in das Buch „Eine Betrachtung moderner Untersuchungsmethoden der Ägyptologie“ von
Dr. Wilhelm Lindenthal, eröffnet nur wage und äußerst bizarre Erkenntnisse:

[...] Abstand zu nehmen ist von der in einigen dubioseren Zirkeln pseudowissenschaftlicher Natur vertretenen Ansicht, es habe in der antiken ägyptischen Kultur eine Periode gesellschaftlichen Verfalls gegeben, während der die üblichen religiösen Rituale und Vorstellungen pervertiert worden seien. Angeblich falle diese Zeit in die Regierungsperiode des Nophru-Ka, des sogenannten Schwarzen Pharaos, dessen Existenz jedoch von den meisten seriösen Wissenschaftlern stark bezweifelt wird. In dieser Zeitspanne, die laut jener „Wissenschaftler“ zweifelhaften Rufs irgendwann in die mittlere Dynastie zu datieren ist, wären beispielsweise die Vorstellungen vom Leben nach dem Tod derart degeneriert gewesen, dass die Kunst der Mumifizierung so gut wie gar nichts mehr mit dem Konzept der Unterwelt, in der der Mumifizierte ja der üblichen Vorstellung nach weiterleben würde zu tun gehabt habe.
Vor einigen Jahren verfasste ein gewisser De Marquise, ein junger Student in Paris gar eine Arbeit, in der er behauptete, Mumien dienten in der Vorstellungswelt jener obskuren Zeit überhaupt nicht dem Verstorbenen als Körper, sondern seien Zentrum gewisser namenloser Riten. Eine völlig an den Haaren herbeigezogene und wohl durch einige dieser neumodischen sogenannten„Horrorfilme“ induzierte Idee. De Marquise bezieht sich in seiner Arbeit teils denn auch auf ein sehr unbekanntes Buch mit Namen „Cultes des Goules“, ohne jedoch nähere Angaben zu machen, wie er zu dieser zweifelhaften Lektüre gelangt war. Zwar befasse sich das Werk nicht direkt mit der ägyptischen Kultur, jedoch enthalte es gewisse okkulte Rituale, die, so De Marquise, in ähnlicher Form auch unter dem Schwarzen Pharao Anwendung gefunden haben sollen. Namentlich erwähnt er das Ritual der „Schwarzen Wandlung“, wobei nicht deutlich wird, ob diese Bezeichnung nun von De Marquise selbst in Bezug auf den Pharao Nophru-Ka verwendet wird, oder ob er aus dem ihm als Ausgangswerk dienenden, oben erwähnten Buches stammt. Der Zweck des Rituals ist ebenso schwer zu erschließen, da der junge Mann in seiner Arbeit nach und nach einen immer wirreren Stil verwendet hat. Möglich, da von ihm im Weiteren erwähnt, wären gewisse Beschwörungszauber zur Kontaktaufnahme mit grotesken, menschenähnliches Kreaturen oder ein zurück ins Leben Rufen bereits verstorbener, mumifizierter Menschen oder eines bestimmten Menschen.
Es sei angemerkt, dass De Marquise mit seiner Arbeit das ihm von seinen Professoren gesteckte Ziel verfehlte und nach wenigen Monaten, in denen er sich wohl unklugerweise weiter mit solch bizarrem Zeug beschäftigte in eine Anstalt eingewiesen werden musste. Es ist offensichtlich, dass er Beziehungen sah, wo es aller Logik nach keine geben kann; hier sei nur ein Fehler von De Marquise angeführt, um leicht in die Irre führbare Leser zu beruhigen: Die von ihm erwähnten menschenähnlichen Ungeheuer sieht er im teils erschreckend tierhaften Aussehen einiger der ägyptischen Götter widergespiegelt, so zum Beispiel des hundeköpfigen Anubis. Dies wiederum ergibt einen zeitlichen Widerspruch, da die Darstellung dieses Gottes älter ist als die von De Marquise erwähnten Mythen einer angeblich existierenden Epoche kultureller Degeneration.
So bleibt denn nur die unumstößliche Tatsache, dass die ägyptische Religion mit ihren Riten uns heute zwar fremd erscheinen mag, aber dennoch keine solch grotesken Formen annahm. In ihrer Weise ist sie genauso schlüssig wie unsere moderne Kultur und es ist bedauerlich, dass es immer wieder Leute wie De Marquise gibt, die von modernen Schauerfilmen inszenierte groteske Facetten in diese erstaunliche Hochkultur hineininterpretieren zu müssen.
[...]


Die Gruppe beschliesst, ins Bett zu gehen.

Mr. Tuft entdeckt vorm Schlafengehen auf dem Tisch eine durch das Mondlicht erkennbare Abbildung einer Hieroglyphe, genau an der Stelle an der das Amulett lag.

Die Nacht bleibt für die meisten ruhig, nur für Mr. Tuft nicht. So kommt es zu einem merkwürdigen Traum:

Er träumt von sich als Soldat in einem der Schützengräben des 1. Weltkrieges. Um ihn herum der Lärm der Schlacht und deren Opfer. Dann wird es plötzlich still und er entdeckt in der Ferne einen Mann. Der wenige Herzschläge später vis a vis vor Jonathan steht, während sich das Barjonet des erschrockenen Bibliothekars in den Hals des Unbekannten bohrt. Dieser lacht nur sagt höhnend:

„Das Chaos, dessen Wort Wahrheit ist, spricht: Ich bin der Gebieter über Deine Seele, der Peiniger Deines Leibes. Ich lebe in Deiner Wahrheit, ich bin ein Teil davon. Ich bin der Dunkle. Ich bestimme über Dich, nur durch mein Wort.

Deine Seele gehört mir. Dein Herz wird schlagen, es wird nicht verwundet. Du wirst keinen Schmerz erleiden, wenn Wunden Dir zugefügt werden.

Du erleidest keine Niederlage, wirst Du mir dienen? oder willst Du in ewiger Pein dahin siechen?“

Erschrocken wacht Mr. Tuft auf, die Stimme des Fremden immer noch in den Ohren hallend.

Am nächsten Morgen verschweigt er seinen Traum, zeigt sich aber interessiert an einer Zeichnung Emilie´s, ein Portrait Lucy Saunders, das merkwürdige skizzierte Muster um sie herum zeigt.

Nach dem Frühstück geht es in einem rasanten Tempo in das kleine Fischerdorf Port Sinours. Am Hafen diskutiert die Gruppe über die Ereignisse des vergangenen Abends. Sie werden von einem alten Fischer unterbrochen, der sie auf die kleine Insel Tyrdals Island aufmerksam macht. Er nennt sie die Insel der grauen Kapuzen und erzählt von unheimlichen Geschehnissen. Die Bewohner haben sich von der Aussenwelt abgeschottet und frönen, so der Fischer, wenig christlichen Zeremonien. Nur ihr Anführer, der sich Jeffries nennt, kommt einmal in der Woche nach Port Sinours, um Lebensmittel und andere Waren einzukaufen.

Nach dieser Begegnung geht es weiter in den Pub "Doberman". Dort trifft man auf den hiesigen Wirt, aber auch auf diesen ominösen Jeffries.
Der Wirt bestätigt die Gerüchte und behauptet gar, die Insel gehöre seit 30 Jahren diesem Mann.

Ailing Soon nimmt sich ein Herz und spricht diesen direkt an. Zu ihrer Überraschung antwortet er ihr in einem fast perfekten chinesisch. Sie fragt ihn, ob er ein Geistlicher ist und er antwortet: "Die Insel ist ein Tempel der Weisheit". Ailing gibt sich mit dieser Antwort zufrieden und fühlt sich in ihrer Annahme bestätigt, dass es sich bei den Inselbewohnern um religiöse Mönche o.ä. handelt.

Zurück auf Coastgarden Manor, zieht sich die Gemeinschaft mit dem Amulett, in einem auf dem Grundstück befindlichen, Pavillion zurück. Mit dem letztendlich glücklichen Versuch, die verborgene Glyphe wieder sichtbar zu machen,

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